Hintergrund

Mit Welt.Klima.Challenge wollen wir Jugendliche zum Handeln gegen die Klimakrise ermutigen. Warum das so wichtig ist und wie das funktioniert, erklärt unsere Bildungsreferentin Claudia Steiner.

Denkst du noch oder handelst du schon?

Vom Wissen zum Handeln zu kommen ist eine der Kernkompetenzen zur Bewältigung der globalen Klimakrise. Im Vorgängerprojekt "Welt.Klima.Wandel" haben wir festgestellt, dass es den Jugendlichen an diesem Handlungswissen fehlt. Sie brauchen viel mehr Situationen, in denen sie Klimaschutz ganz konkret selbst üben und erleben können. 

Interview mit Bildungsreferentin Claudia

Claudia Steiner

Claudia: Wir alle kennen das Problem: Klimaschutz ist uns wichtig und trotzdem verhalten wir uns nicht immer dementsprechend. Diese so genannte „Intention-Action-Gap“ – also die Lücke zwischen Absicht und Verhalten – möchten wir im Projekt „Welt.Klima.Challenge“ überbrücken. 

Mit der Challenge bieten wir den Jugendlichen ganz konkrete Verhaltensänderungen an, die sie in ihrem Alltag umsetzen können. Es geht um kürzer oder kälter duschen, weniger Plastikmüll produzieren, Leitungswasser statt Mineralwasser trinken, Rezepte für vegetarische oder vegane Mahlzeiten ausprobieren, Kleidung und andere Dinge tauschen statt wegwerfen, Elektromüll zur Sammelstelle bringen. Die Schüler:innen dokumentieren ihre alltäglichen Aktivitäten mit lustigen Videos. Und sie messen sich im Wettbewerb von kleinen Teams innerhalb der Klasse. Das erhöht die Motivation.

 

Claudia: Wir vermitteln im Projekt Wissen über den Klimawandel und Klimagerechtigkeit. Das ist eine gute Basis, reicht aber nicht aus, um wirklich zu handeln. Angstmachende Zukunftsszenarien sind dagegen tabu, sie lähmen und führen zu einem Ohnmachtsgefühl.

Wir schlagen Aktivitäten vor, die junge Menschen in ihrem Alltag einfach umsetzen können. Wichtig ist auch eine Erinnerung an das, was sie sich vorgenommen haben. Die erhalten sie durch tägliche Inputs von uns über einen Social Media Kanal. Der Wettbewerbscharakter packt die Schüler:innen bei ihrem Ehrgeiz, die Besten sein zu wollen. Die CO2-Einsparung können die Jugendlichen anhand von Beispielen genau berechnen (z.B. veganer Linseneintopf statt Currywurst mit Pommes spart 12 kg CO2). Und wir machen die CO2-Ersparnis sichtbar und fühlbar über einen Turm aus Jenga-Steinen, der dann immer kleiner wird.

 

Claudia: Ein verwickeltes und komplexes Thema wie der Klimawandel ist eine besonders harte Nuss für den menschlichen Geist. Eine einfache Lösung ist nicht direkt erkennbar, die Lösungsansätze hängen dagegen mit einer Änderung unserer Lebensgewohnheiten zusammen. Dadurch entsteht schnell ein Gefühl von Ohnmacht und verlorener Kontrolle über das eigene Leben. Aus diesem Grund ist es wichtig, das Selbstwirksamkeitsgefühl der jungen Menschen zu stärken. Wenn Jugendliche erleben, dass das eigene Handeln Veränderungen bewirkt, nehmen sie sich als Subjekt des Wandels wahr und weniger als Objekt, über das die Klimakrise hereinbricht. Zukunftsängste nehmen ab und die Jugendlichen tragen zu einer klimafreundlichen Welt bei.

Zum Weiterlesen

Karen Hamann, Anna Baumann, Daniel Löschinger: Psychologie im Umweltschutz – Handbuch zur Förderung nachhaltigen Handelns (oekom, München, 2016)

Christopher Schrader: Über Klima sprechen – Das Handbuch (oekom, München, 2022)

www.weiter-wirken.de

www.aochange.org – Academy of Change

 

Das Projekt im Überblick:

Jugendliche vor Großplakat fordern Klimaschutz

Die Challenge

Herzstück des Projekts ist der C02-Wettbewerb. Hier reduzieren die Teilnehmenden zwei Wochen ihren vorab ermittelten CO2-Ausstoß und lernen klimagerechte Alternativen kennen. 

Klasse steht vor Wand mit Klimaplakaten

Die Teilnehmenden

Unter den Teilnehmenden sind Schulklassen sowie Mitarbeitende von Don Bosco in Bonn und ein Partnerprojekt in Südindien. Es gibt noch freie Plätze! Sprechen Sie uns gerne an!

Indische Jugendliche halten Hände zusammen

Die Partner

Jugendliche aus Südindien sind mit dabei und tauschen sich digital mit deutschen Schüler:innen aus, unterstützt vom "Chat der Welten". Ein weiterer Partner ist die Jugendbildungsstätte in Jünkerath.

Jugendliche sitzen im Kreis und hören zu

Das Camp

Im Camp entwickeln deutsche und indische Schüler:innen eine gemeinsame Zukunftsvision. Sie kehren als Botschafter:innen zurück und starten kleinere Klimaschutz-Projekte. 

Mehr erfahren

Die Teilnahme ist für die beteiligten Schulen kostenlos. Das Projekt wird gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des

Noch Fragen?

Die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos sowie die Don Bosco Schwestern haben es sich zum Ziel gesetzt, weltweit benachteiligten jungen Menschen in Risikosituationen zu helfen. Sie setzen sich für eine bessere Welt mit mehr Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche an sozialen Brennpunkten ein. Don Boscos Werk gilt als die wohl größte kirchliche Schöpfung des 19. und 20. Jahrhunderts. Heute sind rund 15.000 Salesianer Don Boscos in über 1.800 Niederlassungen in 132 Ländern hauptsächlich in der Jugendarbeit tätig. 

Don Bosco ist der Name des italienischen Priesters und Seelsorgers Johannes Bosco, der sich schon vor mehr als 150 Jahren für die Jugend einsetzte. Die Jugendlichen zu Zeiten Don Boscos haben zwar unter anderen Umständen gelebt als die heutige Jugend, doch viele Probleme und Herausforderungen sind die gleichen geblieben. Auch heute noch leben viele junge Menschen am Rande der Gesellschaft. Sie haben es schwer gesellschaftlich teilzuhaben und sich eine Zukunft aufzubauen. Deswegen steht der Name Don Bosco heute für ein weltweit tätiges Netzwerk mit einem erfolgreichen und bewährten pädagogischen Ansatz, das sich für die Anliegen von Kindern und Jugendlichen einsetzt.

Ganzheitliche Erziehung im Zeichen der Beziehung

Die Pädagogik Don Boscos zeichnet sich durch ihre einzigartige Ausrichtung auf das christliche Menschenbild aus. Ihr Hauptziel ist es, junge Menschen zu "aufrichtigen Bürgern und guten Christen" heranzubilden. Dabei stand für Don Bosco eine ganzheitliche Erziehung im Vordergrund, die von Spaß, Nähe und Herzlichkeit geprägt war.

Don Bosco sah sich nicht nur als Erzieher, sondern auch als Seelsorger. Seine Pädagogik basierte auf der Idee der Vorsorge. Die von ihm geprägte Bezeichnung "Assistenz" verdeutlicht seine Sichtweise von Erziehenden als "Assistent:innen", die interessiert, aufmerksam, ermutigend und unterstützend agieren. Sie stehen den jungen Menschen stets zur Seite, sowohl fördernd als auch fordernd.

In der Pädagogik Don Boscos steht somit die Beziehung zwischen den Erziehenden und den jungen Menschen im Mittelpunkt. Sie schafft eine vertrauensvolle Umgebung, in der sich die jungen Menschen optimal entfalten können. Dieser Ansatz ermöglicht es, ihre Potenziale bestmöglich zu fördern und sie auf ihrem Weg zu einer erfolgreichen Zukunft zu begleiten.

 

 

 

Nein! Wir stehen für universelle Werte, die das Zusammenleben von Menschen verbessern. Dazu zählen Nächstenliebe, Respekt, Solidarität und Gerechtigkeit. Wir arbeiten mit allen Menschen zusammen, ganz gleich welcher Religion sie angehören. Wir sind dabei nicht katechetisch. Unsere Basis ist allerdings christlich: die Pädagogik Don Boscos und unsere Zugehörigkeit zur Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos mit deren Spiritualität, in der Freude und Ermutigung im Vordergrund stehen.

Ja! Don Bosco Mission Bonn veröffentlicht seine Jahresberichte im Internet. Auf Wunsch können sie auch zugesandt werden. Der Jahresbericht informiert über die Struktur von Don Bosco Mission Bonn, die Mitarbeitenden, Mittelverwendung sowie Einnahmen und Ausgaben. Sollten Sie noch zusätzliche Fragen haben, gibt der Spender-Service Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch unter 0228-53965-20 oder per E-Mail an info(at)donboscomission.de Auskunft.